Freitagstisch Besichtigung Geschäftshaus Metropol ZH
Datum: 2. Juli 2009
Bauherrschaft: Clariden Leu AG Zürich
Architektur: Martin Spühler Architekten Zürich
Innenarchitektur Restaurant / Bar und Büros Privat Banking: Iria Degen Interiors
Führung durch Iria Degen Innenarchitektin und Yves Bachmann verantwortlicher Projektleiter
Das im Jahr 1894 von Heinrich Ernst, als Architekt und Bauherr, erstellte Gebäude, war ein Pionierbau für Zürich:
Es war das erste reine Geschäftshaus und der erste Eisenskelettbau. Der Innenhof beherbergte früher das legendäre, mit einer Glaskuppel überwölbte Grand Café.
Nachdem die Stadt das Gebäude 2004 im Baurecht an die Bank Hofmann, heutige Clariden Leu, verkaufte,
die hier einen weiteren Repräsentationsbau errichtet hat, gewann Spühler Architekten den Studienauftrag mit einer spektakulären Idee: der Nutzung der Innenhoffläche für einen Saal. Damit kann der Grossteil des Erdgeschosses als Restaurant/Bar/Café öffentlich genutzt werden, ohne den strengen Denkmalschutz zu strapazieren.
Nach der spannenden, architekturgeschichtlichen Einführung durch Iria Degen, folgte die Besichtigung des ebenerdigen, grosszügigen Restaurants. Die innenliegende, bedruckte Glaswand trennt die Küche vom Gastraum und erlaubt dem Küchenpersonal den gesetzlich geforderten, indirekten, Ausblick zum Tageslicht. Die eher dunkel gehaltenen Oberflächen strahlen eine kühle Eleganz aus. Die wunderschönen Deckenleuchter, in Zusammenarbeit mit Charles Keller entwickelt, überspielen geschickt die geringe Raumhöhe.
Ein wunderschönes, stimmungsvolles Detail bildet die mittlere Tischreihe: an der Längsseite der ovalen Tische sind stoffbezogene Sofas angeordnet. Der ideale Ort für einen entspannten Business Lunch.
Das Café mit Bar, strahlt Grosstadt-Atmosphäre aus und profitiert von der vorgelagerten, möblierten Arkade. An dieser Ecke wirkt Zürich tatsächlich metropol: Das Restaurant könnte auch in Paris Mailand oder Wien stehen.
Über die Arkaden gelangt man durch den Haupteingang ins Treppenhaus. Dieser Bereich, hochkarätig denkmal geschützt, erstrahlt in altem Glanz. Die Büros und Besprechungsräume in den oberen Etagen erhielten einen zeitgemässen Ausbau. Die Grundausstattung wurde von Iria Degen eigens für diese Räume entworfen. Die dazu kombinierten Sessel, Leuchten, Teppiche und vor allem die subtile Farbgestaltung, bilden einen perfekten Rahmen für die bankeigene Kunstsammlung. Durch die verschiedenen Bilder erhält jeder Raum seine spezielle Stimmung.
Zürich ist um einen architektonisch und kulinarisch attraktiven Treffpunkt reicher. Der abschliessende Apéro in der Bar des Metropol wird nicht unser letzter sein...
Christine Tschan-Hirt, Regionalvorstand