ZUM REBHAUS Restaurant Klein Basel
Basel-stadt
2022
Gastronomie
ZUM REBHAUS
AUFTRAGGEBER: Fujiko GmbH - Ilario Galoppo
ARCHITEKTIN: STUDIO TROPICANA GmbH- Martina Palocci
DIREKTAUFTRAG FÜR BERATUNG: Renovierung des Restaurants «Zum Rebhaus», Riehentorstrasse 11, 4058 Basel
TYPOLOGIE:Gastronomiebetrieb
GRUNDFLÄCHE: 100 m2
FERTIG GESTELLT: August 2021

ZWECK DES PROJEKTS: Zeitgenössisches und Traditionelles in der Gestaltung des Restaurants «Zum Rebhaus» in Basel vereint.

KONTEXT : «Das «Zum Rebhaus» ist ein historisches Gesellschaftshaus und Restaurant im Kleinbasel und beherbergt eine der ältesten Ehrengesellschaften der Stadt Basel, deren Ursprünge bis ins Jahr 1304 zurückreichen.
Im Jahr 2021 wurde das Studio Tropicana von den Eigentümern und dem neuen Pächter mit der Neugestaltung der Innenräume beauftragt. Ziel war es, zu modernisieren und zu renovieren, ohne den traditionellen Charakter und die Besonderheiten der Ehrengesellschaft zum Rebhaus zu verlieren.

ORT: Der bestehende Raum war einer Vielzahl von Eingriffen unterzogen worden, die seine Identität beeinträchtigten und zu einem verwirrenden und chaotischen Bild führten. Rote, grüne und schwarze Farben waren ohne jegliche gestalterische Logik übereinandergelegt worden. Das Mobiliar bestand aus einer Mischung von angesammelten Elementen, denen es an Kohärenz fehlte. An der Decke hingen zahlreiche, wahllos angeordnete Laternen, und das natürliche Licht wurde durch schwere Vorhänge behindert. Insgesamt wirkte der Raum dunkel und unattraktiv.
KONZEPT: Das neue Innendesign des Restaurants basiert auf der Tradition und betont die repräsentativen Elemente der Ehrengesellschaft «Zum Rebhaus», wie z.B. das Grün und die Verbindung zur Natur, auf zeitgemässe Weise neu interpretiert. Grün und Weiss, die im Wappen vorkommen, sind die Hauptfarben des Raumes. Die Holzvertäfelung ist in einem hellen, zarten Grün gestrichen, das zusammen mit dem Weiss der Wände einen gleichmässigen Lichteinfall durch die Fenster ermöglicht. Das Grün der architektonischen Elemente wird durch die Pflanzen, die sich im gesamten Raum befinden, noch verstärkt. Der Bartresen und die aufgehängte Struktur, die die hellgrünen Pflanzen beherbergt, sind die einzigen Metallelemente, die einen Kontrast zu dem warmen Holz bilden, das für die neue Einrichtung gewählt wurde.
Der ursprüngliche Fischgrät-Eichenboden wurde restauriert und geölt, um einen dunkleren Ton zu erzielen, der die anderen Elemente akzentuiert. Dies verleiht dem Raum ein Gefühl von Ausgewogenheit, Harmonie und Frische. Holz und Metall wirken zusammen und Grün wird als dominierendes Element in die Komposition aufgenommen.
Der zeitgenössische Touch wird durch die bewusste Auswahl der Materialien erreicht. Holz steht für Tradition und findet sich in der Verwendung des vorhandenen Mobiliars, in der Restaurierung des Böden und in der Erhaltung der typischen Holzarbeiten des Restaurants wieder. Das Neue zeigt sich in der Verwendung von Metall und Glas, wie dem verchromten Stahl der Regale hinter der Theke und den 40 Glaslampen. Jedes Element hat seine eigene Identität, die die Tradition verstärkt und den Raum in die Gegenwart projiziert. Um die verschiedenen Identitäten zu betonen, die zu einem erneuerten Bild des Rebhauses verschmelzen, wurden 40 von Schweizer Handwerkern mundgeblasene Lampen hergestellt, jede ein Unikat. Diese handgefertigten, mundgeblasenen Lampen erhellen zusammen mit den beiden historischen Buntglaslaternen den Raum in den Abendstunden und sind konzeptionell das Verbindungsglied zwischen Tradition und Neuem.
Das Studio Tropicana hat die Innenräume durch eine sorgfältige Auswahl von Möbeln, Farben und Materialien neu gestaltet. Durch die Erforschung und das Studium der Geschichte des Ortes war es möglich, ein Projekt zu entwickeln, das im Zusammenhang mit der Tradition steht und gleichzeitig auf die Gegenwart ausgerichtet ist. Tradition und zeitgenössisches Design gehen ineinander über und schaffen ein ausgewogenes, harmonisches und einladendes Gesamtbild.