Haus Imholz

2021
Wohnen
Haus Imholz, Bürglen
Ein generationenübergreifendes Mehrfamilienhaus wünschte sich die Bauherrschaft Imholz in Bürglen, Uri. Das holistische Grundkonzept, welches der Architektur und Innenarchitektur zugrunde liegt, soll zum einen Innen und Aussen verbinden, zum andern in einem Dialog mit der Natur, dem familieneigenen, angrenzenden Wald stehen. Die gleichmässig rhythmisierte, in einer Wasser-Öl-Lasur behandelte Fichtenholz-Fassade orientiert sich an der Fibonacci-Folge und strahlt eine besondere Harmonie aus.

Eingebettet in die Natur
Das generationenübergreifende Mehrfamilienhaus Imholz liegt an sonniger, ruhiger und zentraler Lage in der Gemeinde Bürglen, Kanton Uri. Das Geburtshaus wurde abgerissen und an dessen Stelle entstand ein 4-Familienhaus. Das neue Gebäude besteht aus 2 Fünfeinhalbzimmer Maisonette-Wohnungen, einer Zweieinhalb- und einer Dreieinhalbzimmerwohnung. Der bereits bestehende Carport bietet drei Autos einen gedeckten Abstellplatz. Haus-intern entstanden zwei neue Garagenplätze, sowie im Aussenbereich 3 Besucherparkplätze.

Gespiegelter Grundriss
Das holistische Grundkonzept, welches der Architektur und Innenarchitektur zugrunde liegt, soll das Innere mit dem Äusseren verbinden. So entstand zum einen auf dem Dachgeschoss ein grosszügiger Aussensitzplatz, teils gedeckt, teils offen. Die Bepflanzung auf dem «Dachgarten» soll in einen Dialog mit dem familieneigenen, angrenzenden Wald treten. Der Grundriss bei den 2 Fünfeinhalbzimmer-Maisonette-Wohnungen ist gespiegelt und bietet viel Platz für die zwei jungen Familien. Im Dachgeschoss wird gekocht, gegessen und gewohnt, mit herrlichem Blick auf die Urner Berge und den Schächen-Wald. Im Obergeschoss befinden sich die Haupteingänge, Garderoben, Waschräume, Schlaf-, Büro- und Baderäume. Die Konstruktion und die Materialisierung des Gebäudes sind fast gänzlich in Holz gehalten. So wurden die Fertigelemente der Decken und Wände innen teils mit einer weiss-lasierten Dreischichtplatte beplankt, teils fein verputzt und gestrichen. Der Boden wurde bis auf die Nasszonen mit einem offenporig geölten Eichenparkett belegt. Das Treppenhaus ist in lasiertem Sichtbeton gehalten. Das Treppengeländer wurde in Ahorn gefertigt und jede der Eingangstüren erhielt einen individuellen Farbanstrich.

Fibonacci-Folge strahlt besondere Harmonie aus
Die gleichmässig rhythmisierte Fassadenstruktur orientiert sich an der Fibonacci-Folge und strahlt eine besondere Harmonie aus. Das Konzept der stehenden Schalungsbretter weisen Breiten von 3, 5 und 8 cm (ohne Nut und Kamm) auf. Die Folge wiederholt sich in der gesamten Gebäudeabwicklung und wird von einem Aluminiumkranz, welcher die Brüstungsabdeckung und die Fensterbänke miteinbezieht, unterteilt. Der mittlere Fassadenteil (Obergeschoss) verschiebt sich um 8 cm nach links und bringt hiermit eine weitere Verspieltheit ins Fassadenbild, sodass die warme Holzschalung angenehm anfängt zu leben.

Reto Scheiber, März 2021