ECIA President-Meeting Hannover 2004
Berichterstattung "ECIA President-Meeting" vom 17./18. Januar 2004 in Hannover
Teilnehmer ECIA-Vorstand: Christine Borella (Präsidentin/Frankreich), Emmanuel Botte (Kassier/Belgien), Lena Stromberg (Finnland), Elke Kaiser (Deutschland), Gerry Brouder (Irland) und Trond Ramsøskar (Norwegen). Entschuldigt: Fiona Lazovic-Pont (Sekretärin/Schweiz) Teilnehmer Präsidentinnen und Präsidenten: Rainer Hilf (BDIA/Deutschland), Fridolin Schwaiger (BÖIA/Östreich), Kees Spanjers (BNI/Holland), Selma Harrigton (IDI/Irland), Per Reinholtz (SAR/Schweden), Javier Hernandez Gil (CGDI/Spanien), Mervi Alaluusua (SIO/Finnland), Jorge Romany (AIPI/Italien), Benedikt Wyss (VSI.ASAI./Schweiz). Entschuldigt: Lise Vejse Klingt (DD/Dänemark), Ellen S. Klingenberg (NIL/Norwegen), Hallur Kristvinsson (FHI/Island) und Erik Van Nieuwenborg (AINB/Belgien).
Zurzeit sind 14 europäische Länder Mitglieder des ECIA (European Council of Interior Architects):
Belgien, Italien, Deutschland, Holland, Österreich, Spanien, Island, Frankreich, Irland, Dänemark, Norwegen, Finnland, Schweden und die Schweiz.
• Christine Borella begrüsst die Teilnehmer zum 2-tägigen Meeting im Rahmen der contractworld in Hannover.
• Herr Schütz und Frau Klaproth von der Messe Hannover heissen uns alle herzlich willkommen.
• Die Präsidentinnen und Präsidenten der einzelnen Länder stellen sich und ihre Vereinigung vor.
Traktanden:
1. Jahresrückblick (Christine Borella)
Christine Borella hält Rückblick auf das vergangene Jahr indem sie kurz über die wichtigsten Aktivitäten informiert: - Ausarbeitung der neuen Statuten - Meeting mit der europäischen Vereinigung der Architekten (ACE) in Brüssel - Erhebung der grenzüberschreitenden Berufsausübung - Erhebung der grenzüberschreitenden Ausbildung - Beschluss neue Homepage
2. Neue Statuten (Gerry Brouder und Emmanuel Botte)
Gerry Brouder und Emmanuelle Botte erläutern die neuen Statuten, welche nötig geworden sind, weil sich die rechtlichen Grundlagen in Belgien für Non-Profit-Organisationen geändert haben. Die Statuten wurden inhaltlich vereinfacht, jedoch in Sinn und Zweck beibehalten. Ein von den Statuten lösgelöstes und im Detail noch zu erarbeitendes Papier soll die zukünftigen Arbeiten des ECIA regeln. Die neuen Statuten wurden von allen Präsidenten der anwesenden Länder und dem Vorstand des ECIA unterzeichnet.
3. Bericht Finanzen (Emmanuel Botte)
Die finanzielle Situation des ECIA ist vergleichbar mit jener der VSI.ASAI. Dass die Rechnung ausgeglichen werden kann, ist ausschliesslich dem Umstand zu verdanken, dass alle Mitglieder des Vorstandes ehrenamtlich arbeiten.
Um die Einnahmen, welche durch die Mitgliederbeiträge der einzelnen Länder generiert werden klar von jenen durch Sponsoring zu trennen, führt der ECIA zwei Buchhaltungen. Der Umsatz der beiden Buchhaltungen beträgt jeweils ca. 12'000.00 Euro, wobei die Aktiven der Sponsoring-Buchhaltung vom Hauptsponsor enia carpet bestritten werden. Die Gelder beider Kassen werden in erster Linie für Vorstandssitzungen, Generalversammlung und etwas wenig Sekretariatsarbeiten verwendet.
Der Beitrag in der Höhe von ca. 4'000.00 Euro pro Jahr für die Mitgliedschaft bei der "Ceplis", einer französischen Organisation zur Förderung von Non-Profit-Organisationen, erscheint den Anwesenden zu hoch. Es wird beschlossen, von der Aktiv- zur günstigeren Beobachter-Mitgliedschaft zu wechseln. Die Gebühren für die Mitgliedschaft im ECIA, welche sich zurzeit aus 168 Euro pro Vereinigung plus 1.20 Euro pro Mitglied zusammensetzen, werden im Moment nicht erhöht.
4. Grenzüberschreitende Arbeitsgruppe (Keers Spanjers)
Letztes Jahr haben unter der Federführung von Kees Spanjers, Holland zwei Umfragen bei allen Mitgliedern des ECIA stattgefunden. Leider wurden die Fragebogen von Belgien, Dänemark, Finnland, Island, und Italien noch nicht beantwortet.
Bei den beiden Fragebogen handelte es sich um die Erhebung der rechtlichen Belange zur Ausübung unseres Berufes im eigenen Land, um den Titelschutz sowie um die Ausbildung an den Fachhochschulen. Die Situation der einzelnen Länder soll damit erfasst werden und in einem weiteren Schritt der Titelschutz sowie die grenzüberschreitende Ausbildung und Ausübung unseres Berufes harmonisiert bzw. legalisiert werden. Ein riesiges, in meinen Augen sinnvolles Werk, welches der ECIA letztes Jahr in Angriff genommen hat.
Wir als VSI.ASAI. sind in einem nächsten Schritt aufgefordert, unsere Statuten, Leitsätze usw. Keers Spanjers zukommen zu lassen. Er möchte die länderspezifischen Leitsätze der einzelnen Vereinigungen vergleichen und später auf Englisch in die neue Homepage des ECIA einbauen. Ferner soll auf der Homepage die Ausbildung in den einzelnen Ländern umrissen werden. Ebenfalls sollen die Fachhochschulen ein Kurzportrait abgeben.
5. Europäisches Architekten Meeting (Christine Borella und Elke Kaiser)
Am 27. Oktober 2003 hat in Brüssel ein Meeting unter dem Patronat des ACE statt gefunden. ACE ist der Dachverband aller europäischen Architekten-Organisationen, welcher 1990 gegründet worden ist, heute 42 Mitglieder-Organisationen zählt und ca. 380'000 Architekten vereint. Der ECIA war mit Christine Borella und Elke Kaiser vertreten. Weiter teilgenommen haben Vertreter der ETCP (Europäische Vereinigung der Städteplaner) und der EFLA (Europäische Vereinigung der Landschaftsarchitekten).
Ziel des Meetings war der Gedankenaustausch unter ähnlichen gelagerten Organisationen, betreffend der gegenseitigen Berufsanerkennung und einheitlicher Ausbildung an den Fachhochschulen.
6. IFI-GV und -Kongress in Puna, Indien (Christine Borella)
Christine Borella hat vom IFI-Kongress in Puna, Indien berichtet. Sie hat erwähnt, dass die Schweiz mit einer der grössten Delegationen teilgenommen hat. Leider spielte die Technik bei der vorgesehenen Bild-Berichterstattung nicht mit und die spannenden Momente in Indien konnten uns lediglich verbal vermittelt werden.
7. Zukünftige Arbeitsgruppe Ausbildung (Lena Strömberg)
Lena Strömberg, Finnland kümmert sich seit geraumer Zeit um die grenzüberschreitende Ausbildung und Anerkennung der Fachhochschul-Diplome. Die Arbeit steht am Anfang und das ehrgeizige Projekt wird den ECIA noch einige Jahre beschäftigen.
8. Neue Homepage (Trond Ramsøskar)
Trond Ramsøskar, Norwegen nimmt sich der Gestaltung der neuen Homepage des ECIA an. Der ECIA hat es sich zum Ziel gemacht, die jeweiligen Organisationen aller Länder in absehbarer Zeit einheitlich in Englisch auf der neuen Homepage zu präsentieren. Eine Übersicht der Fachhochschulen in allen Mitglied-Ländern ist vorgesehen. Holland und Schweden haben bereits den Anfang gemacht und Kess Spanjers hat die Texte der beiden Organisationen in einer einheitlichen Matrix als Muster auf der nachfolgenden Website aufgeschaltet; www.zsa.nl/ecia. Ausserdem können auf dieser Homepage die beiden Umfragen und deren Resultate heruntergeladen werden. Die VSI.ASAI. wird die fehlenden Angaben im Sommer 2004 Kees Spanjers übermitteln.
9. Fragestunde/Diverses
Die IFI ruft zum "IFI-World Interiors Day" am 31. Mai 2004 auf. Das Thema dieses Jahr ist "The Life Circle". Alle Vereinigungen sind gebeten, ihre Mitglieder zu motivieren, an diesem Tag eine Aktivität zu planen. Beispielsweise mit einem Tag der offenen Tür im eigenen Büro, Rundgängen mit Besichtigungen guter Innenarchitektur, öffentliche Vorlesungen und dergleichen mehr. Mehr erfahren sie unter www.worldinteriorday.org.
Die Schulleitung des Athenaeum in Lausanne hat bei Christine Borella um die Anerkennung der Schule durch den ECIA angefragt. Chrstine Borella hat die Anfrage zurückgewiesen, da der ECIA grundsätzlich keine Schulanerkennungen vornimmt.
Der ECIA beabsichtigt, ein professionelles Sekretariat einzurichten. Christine Borella hat die Arbeiten bis heute alle in ihrem Büro in Paris erledigt. Die finanziellen Mittel für ein Teilzeit-Sekretariat reichen aber zurzeit kaum aus. Im Herbst wird darüber diskutiert, wie die nötigen Mittel beschafft werden können.
Der ECIA sucht per Herbst 2004 neue Vorstandsmitglieder. Es wurden alle Präsidenten aufgefordert, bis im Herbst 2004 Kandidaten vorzuschlagen. Christine Borella weist darauf hin, dass nur arbeitswillige und engagierte Kandidaten vorgeschlagen werden sollten. Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift sind Voraussetzung für eine reibungslose und erspriessliche Zusammenarbeit.
Keers Spanjers regt an zu überlegen, ob die einzelnen Mitglieder einen Gast-Status für ausländische Innenarchitekten/architektinnen anbieten möchten.
Das Thema Zukunft der IFI ist kurz angeschnitten worden. Die IFI soll ihr Sekretariat von Johannesburg/Südafrika nach Kuala Lumpur/Malaysia verlegen, da eine deutliche Verlagerung der IFI-Aktivitäten in Richtung Asien festzustellen ist. Damit kommt dem ECIA als europäische Organisation immer mehr Bedeutung zu.
Der ECIA wird in den kommenden Jahren mit Beitrittsgesuchen zusätzlicher europäischer Staaten konfrontiert sein. Bereits haben über Lena Stromberg, Finnland Kontakte mit Estland und Lettland statt gefunden. Lena hat berichtet, dass die beiden Länder noch nicht über eine professionelle Organisation in unserem Sinne verfügen. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis diese beiden Länder dem ECIA beitreten werden.
10. Partnerschaft mit der Firma enia carpet (Christine Borella)
Enia carpet ist noch immer Hauptsponsor des ECIA. Im Anschluss an die Tagung hat uns die Direktion der enia carpet an ihrem Stand an der Domotex zu einem kleinen Apéro mit Gruppenfoto eingeladen.
11. Mein persönliches Fazit der Tagung
Es war ein äusserst spannendes Meeting. Zum ersten Mal durfte der Vorstand der ECIA praktisch sämtliche Präsidenten der angeschlossenen Organisationen zu einem Gedankenaustausch begrüssen. Die Informationen aus erster Hand haben dazu beigetragen, die Anliegen der ECIA besser zu verstehen. Sehr interessant war die Diskussion über die beiden Umfragen vom letzten Jahr betreffend der Ausübung unseres Berufes in den jeweiligen Ländern, dem Titelschutz sowie der Ausbildung an den Fachhochschulen. Der Gedankenaustausch unter Gleichgesinnten war interessant und hilfreich für die kommende Arbeit.
12. Nächstes Meeting
Am 18./19. September 2004 treffen sich der Vorstand der ECIA und die Länder-Präsidenten in Verona/Italien zum nächsten Präsidenten-Meeting.
Benedikt Wyss / 4. Februar 2004